Eishockey allgemein Florence  

Eishockey in Deutschland wieder auf dem Vormarsch

Nachdem in den 80er- und 90er-Jahren eine Eishockey-Euphorie in Deutschland herrschte, war es still geworden um den Kufensport. Die deutsche Eishockeynationalmannschaft bringt ihren Sport nun wieder auf die Agenda durch ausgezeichnete Leistungen bei der Eishockey-Weltmeisterschaft 2021 in Lettland. Das etwas darbende Vereinseishockey soll auch davon profitieren können, müsste aber fraglos einige strukturelle Veränderungen hinnehmen. Es gibt zwischen DEL und DEL2 Handlungsbedarf, um den Sport wieder attraktiver zu machen.

Ende des Nichtabstiegspakts im deutschen Eishockey

Die Tatsache, dass nach nordamerikanischem Vorbild aus der DEL kein Team absteigen muss, ist in Deutschland ein Problem. Deutsche Fans möchten nicht einen Verein unterstützen, der nach dem 20.Spieltag der DEL-Runde quasi in der restlichen Saison nichts mehr reißen kann und nur noch Freundschaftsspiele spielt. Der Abstiegskampf ist immer ein zusätzlicher Faktor, der eher durch Play-Outs und weitere Strukturen ergänzt werden sollte. Darauf zu verzichten kostet die DEL Fans und Geld, das an TV-Einnahmen zu verdienen wäre. Es ist fahrlässig, auf diese Einnahmen zu verzichten, da gerade das Eishockey immer wieder von Vereinspleiten erfasst wurde, die durch die enormen Betriebskosten eines Eisstadions generiert werden. Auch vor namhaften Vereinen machte diese Pleitewelle in der Vergangenheit nicht halt. Daher kommt der Hang zur finanziellen Planbarkeit und Sicherheit durch den ständigen Verbleib in Deutschlands höchster Spielklasse.

Eishockey soll auch für die Fans immer ein Fest und Erlebnis sein, dass nicht nur die Topteams in den Fokus rückt. So können Spiele zu Feierlichkeiten werden, egal ob im Stadion oder zu Hause, wenn du Freunde einladen kannst und deineTorte mit einem Eishockeymotiv der Renner des Abends wird.

Modusänderungen für mehr Durchlässigkeit im deutschen Vereinseishockey

Die DEL sollte in Zukunft mindestens einen direkten Absteiger haben. Der Vorletzte der DEL müsste dann in einer Relegation gegen den Zweiten der DEL2 spielen. Der Sieger dieser Relegation gewinnt das Recht in der kommenden Saison in der DEL zu spielen. Auch Oberliga Nord und Süd haben ein Anrecht auf Teilnahme an der DEL2. Die beiden Oberligameister können in einer Playoff-Serie den Aufsteiger ausspielen, der dann für den letzten der DEL2 in die zweite Spielklasse aufsteigen darf. Ideen gibt es viele und die Vereine und der Wettbewerbe würden sicherlich davon profitieren.

Traditionsteams wie Frankfurt und Kassel oder auch Kaufbeuren, Bad Tölz und Riessersee sind seit Jahren in der DEL2, ohne jede sportliche Chancen aufzusteigen, auch wenn sie Meisterschaften einfahren. Das kann auf Dauer keine Zufriedenheit auslösen. Die Fußball-Bundesliga ist ein großartiges Beispiel, wie Auf- und Abstieg die Liga bereichern können. Keineswegs verhält es sich so, dass immer nur Traditionsklubs einen Wert für die erste Liga haben.